KI - der neue Praktikant in der Terminologiearbeit

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KI ist in aller Munde und dank ihr gewinnt auch das Thema Terminologie immer mehr an Bedeutung. Denn KI benötigt Terminologie, um bessere und vor allem unternehmensspezifische Texte zu generieren. Die Bedeutungsgewinnung im Bereich Terminologie freut uns, denn wir sind Verfechter von Terminologiearbeit und von Terminologiebereitstellung im Übersetzungsprozess. Umgekehrt kann KI aber auch in der Terminologiearbeit unterstützen, da stellt sich die Frage: Kann dank KI jetzt auch jeder Terminologiearbeit betreiben oder kann sie uns die Arbeit nicht sogar ganz abnehmen?

Nicht nur auf der tekom 2024 hörte man Aussagen wie „KI ist wie ein Kind.“ oder „… wie ein Praktikant.“ Diese Einschätzungen vermitteln uns eine bessere Vorstellung davon, wie wir KI sehen und einsetzen sollten. Zunächst einmal muss eine KI mit gutem Material „gefüttert“ werden und lernen, ansonsten gilt wie auch anderswo: „garbage in, garbage out“.
Dabei ist auch zu beachten, dass eine KI nicht „übertrainiert“ wird, mit neuen Voraussetzungen muss sie lernen umzugehen. Ein Update kann die Ergebnisse beeinflussen und sogar verschlechtern ☹. Nach viel Arbeit am sogenannten Prompting erreicht eine KI dann den erwähnten Praktikantenstatus und kann uns Aufgaben abnehmen, die aber von einem Profi (Stichwort „Human in the loop“) kontrolliert werden müssen. Ob wir diesen Status irgendwann verlassen? Das bleibt abzuwarten.

Damit kann die Eingangsfrage beantwortet werden: Nein, dank KI kann nicht jeder Terminologiearbeit betreiben. Es bleibt wichtig, dass ein Terminologieverantwortlicher zumindest Grundkenntnisse in dem Bereich aufweisen kann, hinzu kommen Tool-Auswahl, Definition interner Prozesse u. v. a., aber das ist ein anderes Thema.

Wenn Sie sich näher für Terminologiearbeit interessieren, können wir Ihnen den Vortrag von Christine Ambrosius zur Dokuwerk LIVE. empfehlen.

Autor: Verena Heil

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