Übersetzungsgerechtes Schreiben Teil 3
Vorbereitung ist alles!

In Teil 2 haben wir uns mit den Auswirkungen von Zeilenumbrüchen im Fließtext beschäftigt. In diesem Blogartikel möchten wir auf die Verwendung von Tabstopps in Textdokumenten eingehen. Wir zeigen wieder anhand von Beispielen, wie „falsche“ Formatierungen die Arbeit mit einem Translation-Memory-System (kurz=TMS) erschweren und worauf Sie achten sollten, um aufwändige Nachkorrekturen und Kosten zu vermeiden.
Text mithilfe von Tabstopps anordnen
Tabstopps (über die Tabulator-Taste) werden in der Textformatierung genutzt, um Inhalte übersichtlich und fluchtend untereinander anzuordnen.


Soweit so gut. Für den Übersetzungsprozess treten allerdings folgende Probleme auf:
Unterschiedliche Lauflängen
Werden Texte von einer Sprache in eine andere übersetzt, kommt es vor, dass die Textlängen von Original und Übersetzung unterschiedlich sind. So laufen deutsche Texte in der französischen oder russischen Sprache deutlich länger. Bei Texten mit Tabstopp bleibt die Formatierung nach dem Export aus dem TMS nicht erhalten, der Text „verschiebt“ sich. Dann ist eine manuelle Nachbearbeitung im Zieldokument nötig. Bei mehreren Zielsprachen summiert sich der Aufwand entsprechend.
Besser für die Übersetzung: Erstellen Sie in Ihrem Schreibprogramm (z. B. MS Word) eine Tabelle und ordnen Sie Ihre Inhalte in Zeilen und Spalten an. Verwenden Sie ggf. unsichtbare Ränder, indem Sie die Rahmenlinien ausblenden (s. Abb. 4a unten). Die zu übersetzenden Inhalte werden so korrekt im Zieldokument wiedergegeben.


Textbausteine für das TMS
Auch für die Wiederverwendung der Inhalte bei einer Folgeübersetzung bietet sich die Tabellenform an. Warum?
Texte, die durch Tabs formatiert sind, werden vom Translation-Memory-System immer als ganze Zeilen erfasst und gespeichert.

Eine Übereinstimmung (ein Match) trifft dann auch nur für genau diesen Textinhalt der kompletten Zeile zu.
Besser für die Übersetzung: Alle Textinhalte, die in einer Tabelle erfasst wurden, behandelt das TMS als eigene Sinneinheiten (Segmente), sodass diese bei der nächsten Übersetzung als Matches erkannt und damit bereits vorübersetzt werden.

Fazit
Werden die Textinhalte in kleineren Segmenten abgespeichert, erhöhen sich die Chancen auf eine Übereinstimmung bei einer Folgeübersetzung. Dann ergeben auch kürzere Sinneinheiten, wie die Produktinformationen im oberen Beispiel, einen Match und müssen nicht nochmals übersetzt werden.
Weitere Tipps in Teil 4
In „Übersetzungsgerechtes Schreiben Teil 4“ zeigen wir, worauf Sie achten müssen, wenn Ihre Grafiken Texte enthalten, die auch übersetzt werden sollen.