Verena erzählt von ihrer Masterthesis bei Dokuwerk

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Verena erzählt von ihrer Masterthesis bei Dokuwerk

, Kategorien: Dokuwerk: Backstage Übersetzung und Terminologie
Bei der Arbeit imCompetence Park

Verena, erzähl zunächst einmal, was hast du studiert und warum hast du dich für das Thema „Verständlichkeit in der Technischen Dokumentation“ entschieden?

Ich habe an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am Standort Germersheim Sprache, Kultur und Translation studiert. Nach dem Bachelorstudium kam der Master in Translation dazu. Im Masterstudium konnten wir uns für unterschiedliche Schwerpunkte entscheiden, z. B. Recht, Medizin, IT usw. Ich habe hier das Modul Fachübersetzen für den Bereich Technik gewählt und mich dabei schon intensiver mit Technischer Dokumentation beschäftigt.

 

Im dritten Mastersemester habe ich dann bei der exact! Sprachenservice und Informationsmanagement GmbH in Mannheim ein Praktikum absolviert. Martin Gundlach ist auch hier Geschäftsführer. Auf der Suche nach einem Thema hat mir Herr Gundlach vorgeschlagen, meine Masterthesis im Bereich Technische Dokumentation bei Dokuwerk zu schreiben. Mir hat die Vorstellung gleich gefallen, meine Forschungsarbeit mit der praktischen Arbeit in einem Unternehmen zu verknüpfen. Da Sprache mein Steckenpferd ist, habe ich mir den Aspekt Verständlichkeit für die Thesis ausgesucht. Ein ganz wichtiges Thema bei der Dokumentationserstellung, bei dem mich die Dokuwerk KG hervorragend unterstützt hat.

Masterthesis Verständlichkeit in Technischer Dokumentation
Abb. 1: Auszug aus der Masterthesis mit Zitat zur Bedeutung der Verständlichkeit in der Dokumentation (Hennig, Jörg/Tjarks-Sobhani, Marita (1999): Verständlichkeit und Nutzungsfreundlichkeit von technischer Dokumentation. Lübeck: Schmidt-Römhild.
Masterthesis Verständlichkeit in Technischer Dokumentation
Abb. 2: Auszug aus der Masterthesis, ein Zitat aus der DIN-EN Norm zum Erstellen von Gebrauchsanleitungen – Gliederung, Inhalt und Darstellung – Teil 1: Allgemeine Grundsätze und ausführliche Anforderungen. Berlin: Beuth.

Wie bist du vorgegangen bei der Ausarbeitung?

Zunächst einmal wollte ich theoretisch beweisen, dass die Anwendung der Standardisierungsmethode Funktionsdesign® und der tekom-Leitlinie die Verständlichkeit von Technischer Dokumentation erhöhen. Im zweiten Schritt folgte die Übertragung der Theorie auf die Praxis: Als Ausgangspunkt dienten mir zwei Anleitungen von Dokuwerk Kunden. In einem Vorher-Nachher-Vergleich konnte ich zeigen, dass die von Dokuwerk optimierten Anleitungen inhaltlich und bezogen auf Aufbau und Struktur wesentlich besser verständlich sind. Und zwar erreicht durch die Anwendung der Methode Funktionsdesign® und der tekom-Leitlinie, die im Redaktionsleitfaden (RLF) von DW konkretisiert sind. Das Hamburger Verständlichkeitsmodell habe ich als Grundlage für mein Konzept genutzt, um damit Verständlichkeit überhaupt erst einmal nachweisen zu können. Dieses sehr praxisnahe Modell habe ich dann später auch auf die Dokumentationsbeispiele angewendet.

Masterthesis Verständlichkeit in Technischer Dokumentation
Abb. 3: Beispiel vorher-nachher: Links ohne die Anwendung des Dokuwerk RLFs, rechts neue Gliederung und strukturierter Aufbau mithilfe des RLFs.

Was waren für dich die wesentlichen Erkenntnisse?

Besonders anhand der Analyse der Beispieldokumentationen wurde deutlich, dass die Standardisierungsmethode Funktionsdesign® in Kombination mit der tekom-Leitlinie auf jeden Fall den ersten Grundstein für eine verständlichere Technische Dokumentation legt. Allerdings habe ich ebenfalls herausgearbeitet, dass die Methode Funktionsdesign® und die tekom-Leitlinie allein keine verständliche Technische Dokumentation garantieren – es bedarf immer der Konkretisierung in einem RLF. Die Vorgehensweise bei Dokuwerk hat mich begeistert, denn hier werden die Dokumentationen konsequent nach dem Dokuwerk RLF erstellt und überarbeitet. In diesem sind die Methode Funktionsdesign® und die tekom-Leitlinie für die Zwecke des Unternehmens in konkreten Schreibregeln festgehalten worden. Daher auch die hohe Qualität der Dokumentationen. Dokuwerk hat durch die Überarbeitung der beiden Beispieldokumente wesentlich bessere, fast optimale Verständlichkeitswerte erzielt. Eine Steigerung der Verständlichkeit konnte ich deutlich nachweisen.

Insgesamt war es sehr interessant zu sehen, dass es große Unterschiede in der Qualität von Betriebsanleitungen gibt. Dass schon allein eine gute Gliederung und Struktur die Anleitung enorm verständlicher machen können. Auch der Punkt, dass ein Konzept, also z. B. der Einsatz eines RLFs, die Verständlichkeit auffallend erhöht, sticht für mich heraus. Dabei sind natürlich auch die technischen Redakteure gefragt, die den RLF konsistent anwenden müssen.


Seit Oktober 2018 unterstützt du nun die Dokuwerk KG als Projektmanagerin für Übersetzung. Gibt es Berührungspunkte deiner Masterthesis mit deiner Arbeit bei Dokuwerk?

Ja, indirekt. Ich erhalte als Projektmanagerin für Übersetzungen die Ausgangsdokumente unserer Kunden. Bereits vor der Übersetzung ist eine hohe Verständlichkeit bzgl. Aufbau und Inhalt sehr wichtig. Denn der Übersetzer kann die Inhalte natürlich besser und korrekter übersetzen, wenn er auch vorher verstanden hat, worum es im Text geht. Interessant wäre es nun natürlich auch zu untersuchen, wie sich die hohe Verständlichkeit eines Textes auf die Qualität seiner Übersetzung auswirkt.


Verena bei der alltäglichen Arbeit bei Dokuwerk als Projektmanagerin für Übersetzung

Stichwort Qualitätssicherung – Können wir bei Dokuwerk noch etwas besser machen?

Meine Erkenntnis aus der Thesis ist, dass Dokuwerk alles richtig gemacht hat und auch weiter macht. Mit Blick auf die Zukunft wäre es beispielsweise nun auch möglich, eine Tool-Anbindung zur automatischen Überprüfung der Schreibregeln aufzusetzen und den Dokuwerk RLF im Hinblick auf das Übersetzen bzw. auf Fremdsprachen zu erweitern. Vielleicht wäre das ein Thema für einen nächsten Studierenden ((lacht)). Auf unserer Webseite gibt es weitere Informationen zu Abschlussarbeiten in den Bereichen Redaktion, Sprachen und CMS-Technologie. Ich kann nur weiterempfehlen, die Masterthesis bei Dokuwerk zu schreiben. Hier wird sehr viel Wert auf Qualität gelegt und das Team sowie die Geschäftsleitung sind immer offen für Anregungen.

Vor ein paar Wochen habe ich z. B. meine Masterthesis in unseren internen Qualidays dem Team vorgestellt. Dort habe ich auch die Idee vorgestellt, am Ende des Dokuwerk RLFs noch eine Checkliste anzuhängen, mit deren Hilfe die Redakteure, vor allem unsere Berufseinsteiger, nochmals überprüfen können, ob sie alle wichtigen Punkte bei der Dokumentationserstellung berücksichtigt haben. Also ob sie z. B. an eine sinnvolle Gliederung, Aufbau nach Funktionsdesign® und eine konsistente Wortwahl gedacht haben. An der Checkliste arbeite ich gerade. Das Thema Verständlichkeit begleitet mich also noch eine Weile. Und das gefällt mir sehr gut.


Verena, vielen Dank für das Interview und weiterhin alles Gute für dich.